«graubünden job match»: Arbeitskräfteinitiative für den Bündner Tourismus
Die Tourismusallianz Graubünden denkt den Rekrutierungsprozess neu und stellt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ins Zentrum.
Die Tourismusbranche ist besonders personalintensiv. Auch sie spürt den zunehmenden Fach- und Arbeitskräftemangel infolge der demographischen Entwicklung. Damit Angebot und Service-Qualität nicht eingeschränkt werden müssen, braucht es neue, innovative Ansätze, um mehr Mitarbeitende für den Bündner Tourismus zu gewinnen.
Eine von der Tourismusallianz 2023 in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Lohn und Arbeitszeiten zwar wichtig sind, jedoch nicht ausschlaggebend. Viel entscheidender für Mitarbeitende sind ein gutes Teamklima, Wertschätzung, Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten. Genau hier setzt die Arbeitskräfteinitiative «graubünden job match» an.
Die Lösung denkt den Rekrutierungsprozess neu. Stellensuchende erhalten Jobangebote, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dies ermöglicht eine App, in der die Stellensuchenden ihre Bedürfnisse erfassen: Gewünschter Arbeitsort, Bereich, Tageszeit, Pensum und Benefits. Die Arbeitgebenden erfassen dieselben Kriterien für ihre offenen Stellen. Daraufhin schlägt «graubünden job match» den Stellensuchenden passende Jobs vor. Wird ein Job durch Stellensuchende «geliked», können Unternehmen potenzielle Mitarbeitende «matchen» und sich aktiv bei ihnen bewerben.
«Bergbahnen, Gastronomie und Hotellerie leben vom persönlichen Service. Damit wir auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben, müssen wir neue Wege gehen. Mit graubünden job match schaffen wir einen innovativen, niederschwelligen Zugang zu Arbeitsplätzen und stärken mit dem Matching der Bedürfnisse die Attraktivität der Branchen als Arbeitgeberin.», sagt Marc Tischhauser von der Tourismusallianz Graubünden.
Dass grosses Potenzial in der Idee steckt, zeigt gemäss Projektleiter Domenico Bergamin, die breite Abstützung des Projekts. «Nebst der institutionellen Unterstützung durch das Amt für Wirtschaft und Tourismus im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) wird die begleitende Kommunikationskampagne von Graubünden Ferien, der Marke Graubünden, den Destinationen Arosa, Flims Laax, Heidiland, Lenzerheide, Surselva, Val Surses und Vals finanziell unterstützt. Auch die Graubündner Kantonalbank leistet einen wertvollen Beitrag. Und nicht zuletzt, engagieren sich die Tourismusallianz sowie ausgewählte Unternehmen sowohl finanziell wie auch personell im Pilotprojekt. Das Projekt erhält überall wo wir es vorstellen sehr grossen Zuspruch.»
Am 5. November 2025 ist die zweijährige Pilotphase mit rund 30 Testbetrieben aus Gastronomie, Hotellerie und Bergbahnen gestartet. Die Kampagne wurde im Rahmen der Kommunikationsoffensive «Enavant» der Marke graubünden konzipiert und realisiert. Nach erfolgreicher Testphase soll die Lösung exklusiv den Mitgliedern von GastroGraubünden, HotellerieSuisse Graubünden und Bergbahnen Graubünden zur Verfügung stehen. Die Tourismusallianz Graubünden ist zudem mit weiteren Branchen im Austausch. Gut möglich, dass die Lösung «graubünden job match» dereinst für die gesamte Bündner Wirtschaft offensteht.